Skydiving

Das wollte ich schon immer mal ausprobieren 😀 Also habe ich mich eines Samstags bei windobona im Prater in die Lüfte begeben!

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Die Grundvoraussetzungen sind denkbar einfach:

Beim Indoor Skydiving erlebt man in einer gläsernen Flugröhre den freien Fall mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 280 km/h. Das ist vergleichbar mit einem Fallschirmsprung aus 4.000 m Höhe.

Dazu sind folgende Grundvoraussetzungen zu beachten:

  • durchschnittliche körperliche Fitness
  • Mindestalter von 8 Jahren
  • zulässiges Höchstgewicht: 120 kg
  • man muss sich im Rücken zu einer Bananenform durchbiegen können und sollte keinen akuten Beschwerden an Bandscheiben oder Schultern haben
  • ach ja, Turnschuhe und ein Oberteil ohne Kragen sind auch vorteilhaft

(Wie die Dame am Empfang so wunderbar lapidar gemeint hat, als ich das Ticket kaufte: „Wir haben noch jeden in die Luft bekommen“ 😉 )

Ach ja, nur zu Info: Hier die „Voraussetzungen“, dass man nicht fliegen darf:

  • Schwangerschaft
  • Personen mit Erkrankungen des Gehirns, des Gleichgewichtsorgans und des Nervensystems, sowie Personen, die unter Panikattacken leiden
  • Personen mit Schädigungen der Wirbelsäule
  • Personen die unter Einfluss von Drogen oder Alkohol stehen
  • Personen, die sich schon einmal die Schulter ausgekugelt haben

Der Flug an sich dauert gerade mal 2 x 1 Minute, aber ich sage euch gleich vorab: DAS ist ausreichend für’s erste Mal 😀

Sonst muss man 1,5 Stunden vorher dort sein, füllt eine Verzichtserklärung über Haftung des Unternehmens bei körperlichen Schäden aus und bekommt eine Video- und dann eine persönliche Einführung von seinem Flugtrainer in die Verhaltensweisen im Luftkanal.

Wie funktioniert das Bodyflying?

Für alle, die es genau wissen wollen, hier ein kleiner Auszug und Wissenswertes bezüglich dem Bodyflying:

Die Flugkammer ist 15 Meter hoch und 4,3 Meter breit. Wind-o-bona verwendet einen zirkulierenden Windkanal. In diesem erzeugen vier riesige Ventilatoren einen stromlinigen Luftstrom, der mit der Geschwindigkeit eines Fallschirmspringers bei einem Sprung aus 4000 Meter vergleichbar ist. Dieser Luftstrom hält die Teilnehmer in der Luft und ermöglicht Bodyflying.  Durch koordinierte Bewegungen der Arme und Beine ist es möglich bis zu einer Höhe von 12 Metern hoch zu fliegen. Anfänger fliegen zu Beginn bis zu einer Höhe von ca. 4 Metern.

Wie bewegt man sich im Flugkanal? Und wie steigt man ein und aus?

Hier also nun die wichtigsten Basics beim Fliegen sowie die Handzeichen des Trainers im Luftkanal (damit man weiß, was man machen soll, denn hören tut man da drinnen nix mehr 😉 )

Die Basics beim Fliegen

Und das Aus- und Einsteigen funktioniert auch ganz einfach – wenn man eine Hilfe hat 😀

„Flieger betreten den Luftstrom durch eine Türe unten in der Flugkammer. Der Flieger steht vor dem Kanal, lehnt sich hinein, streckt die Arme über die Türöffnung und kippt das Becken nach vorne. Der Fluglehrer wird Sie während dieser Phase unterstützen und holt Sie in den Luftkanal hinein. Auch bringt es Sie sicher wieder sicher hinaus, indem er Sie zur Tür bringt und Ihnen hilft aus dem Kanal auszusteigen.“

Und man soll es nicht glauben, aber es war wirklich ganz einfach und ohne Probleme 🙂

Die Ausrüstung

Das und ein bisschen mehr hört man bei der Einschulung und sieht sich in einem Lehrvideo an. Mein Trainer (Kiwi, Amerikaner) hat die persönliche Einführung dann noch mal auf Englisch gemacht und uns weiter zur Ausrüstungsausgabe gelotst. Hier bekommt man einen schicken Anzug mit jeder Menge Schlaufen dran, einen Helm, eine Schutzbrille und ein Paar Ohrenstöpsel. Und so sieht das dann knapp vor dem  Einstieg in die Luftkammer aus. Schick, oder? 😀

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Und dann kam noch die Sache mit dem Atmen ….

Ich gebe zu, ich war überhaupt nicht aufgeregt vor dem Fliegen. Doch dann – nachdem wir uns mit Ohrenstöpsel, Helm und Brille ausgestattet hatten – und bereit waren in die Luftschleuse zu gehen, kam die Frage auf: Wie atmet man denn so bei 170 km/h?

Ich habe ja schon bei meinem Blogbeitrag über den Besuch bei der Kosmetikerin verlauten lassen, dass ich Luft direkt in meinem Gesicht auf den Tod nicht ausstehen kann. Jetzt setze ich noch einen drauf: Mit absolutem Schrecken ist mir in dem Moment eingefallen, dass ich bei einem direkten heftigen Luftstrom in mein Gesicht – dazu reicht ganz einfach ein Fön oder eine plötzliche Luftböe – nicht mehr atmen kann! Wenn ich da nicht sofort den Kopf wegdrehe, dann ersticke ich einfach. Wie soll ich aber den Kopf wegdrehen, wenn es egal wo ich ihn hindrehe nichts anderes als einen heftigen Luftstrom gibt?

AAHHHH!! panisches emoticon

Nun, jetzt war es eindeutig zu spät, denn ich war bereits in der Luftkammer und entweder ich würde gleich ohnmächtig werden oder es würde doch irgendwie funktionieren. Und natürlich hat es das 😉

Fazit:

Eine geile Sache! 😀

Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich in den jeweils 2 x 1 Minute so mit meiner Körperspannung, mit den Anweisungen des Trainers und mit den Reaktionen in meinem Körper beschäftigt war, dass ich vom Fliegen – also von diesem Freiheitsgefühl des Fliegens – wenig mitbekommen habe 😉

Ich hatte – aus welchen Gründen auch immer – die Panik, zu hoch zu steigen und dann nicht mehr runter zu kommen und dann die Decke zu knallen 😀 Das wäre natürlich nie passiert, weil Kiwi mich natürlich – wie man am Ende auch sieht – eingefangen hätte. Doch die Krux ist ein bisschen, dass man – wenn man das Kinn hebt – sinkt und wenn man das Kinn senkt (und wir reden da von wenigen Millimetern) steigt. Und wenn man schon steigt dann panisch HINUNTER zu seinem Trainer für Anweisungen schaut, steigt man natürlich umso mehr! 😀

Und die Zeit? Meine Nichte, die auch geflogen ist, und ich waren doch recht dankbar, dass wir nach einer Minute wieder ausgestiegen sind und dann ein bisschen Verschnaufpause bis zur zweiten Minute hatten. Es ist schon ziemlich anstrengend, auch wenn man das in dem Momenten des Fliegens nicht so mitbekommt. Aber wie schnell es gehen kann, dass man wegkippt und sozusagen auf den Rücken kommt, habe ich selber bei meinem zweiten Flug mitbekommen. Da haben wir das Drehen ausprobiert – dazu dreht man den Kopf ganz wenig nach links oder rechts – und ich habe die Spannung in meinem Beinen verloren und schwupp bin ich schon im Stahlnetz (das sozusagen den Boden darstellt) am Buckel gelegen. Ich habe herzlich gelacht und wäre wohl alleine auch nicht mehr in die Fluglage gekommen, hätte ich das tun müssen. Aber das war eh nicht nötig, denn Kiwi hat mich mit einer wunderbar schnellen Bewegung wieder umgedreht und schon war ich wieder in der Grundstellung. Dafür sind übrigens auch die ganzen Schlaufen an dem Anzug (zwei an den Hüften und zwei am Rücken): damit der Trainer dich hochziehen kann bzw. wieder einfangen kann 😉

Und wie war das mit dem Atmen?

Überraschend easy. In den ersten paar Sekunden bekam ich kurz Panik – noch dazu, weil wir die Anweisung hatten, den Mund zu öffnen und zu lächeln (was ich auch probiert habe) – doch das war mir dann zu heftig und ich habe einfach den Mund zugemacht und durch die Nase geatmet und das hat ganz ohne Probleme funktioniert – obwohl ich die meiste Zeit das Kinn unten hatte (sinken und Position halten) 😀 (Abgesehen davon, beginnt man absolut zu sabbern, wenn man die ganze Zeit den Mund offen hat und vor sich hin grinst 😉 )

 Indoor Skydiving mit offenem Mund

Danach ging es nur noch mit geschlossenem Mund weiter 😉 Und hier ein paar wunderbaren Aufnahmen meiner Fotografin, Leah Förster, 7 Jahre alt:

Ach ja, und natürlich kann man sich sein Erinnerungsfoto auch von windobona ausdrucken lassen. So schaut es also IM Luftkanal aus 😉

Lilome beim Bodyflying

Ganz zum Schluss gab es dann auch noch ein Diplom, das bestätigt, dass ich eine Flugeinweisung erhalten habe, mit Instruktor fliegen kann, frei im Windkanal fliegen kann, dass ich durchgehend lächelnd fliegen (:D ), dass ich selbstständig hoch und runter fliegen und Drehungen fliegen kann.

Diplom Skydiving

Schön wär’s 😉

Eure Lilome

PS: Und wenn noch jemand wissen möchte, warum man kein Oberteil mit einem Kragen anziehen soll: bei 170 bis 190 km/h peitscht das ganz ordentlich und böse 😉