An einem öffentlichen Lauf teilnehmen

Am 21. Mai 2017 war es soweit – nach 8 Wochen härtestem In- und Outdoor-Training – begab ich mich bei kaltem, mieselsüchtigem Wetter und mit Halsschmerzen – vollgepumpt mit Schmerzmittel und Hustendrops – zur Startlinie des 30. österreichischen Frauenlaufs über 5 lange schweißtreibende Kilometer. Trommelwirbel bitte für die nötige Dramatik dieses Augenblicks!

😀 Nein, Spaß beiseite. Das Wetter war wirklich mies, aber wenigstens ist der angesagte heftige Regen ausgeblieben und wir konnten das Ganze trockenen Fußes durchziehen, was wirklich seeehhhrrr angenehm war, v.a. da mich natürlich am Tag davor eine leidiger Anflug von Verkühlung heimgesucht hat. Aus dem Grund war mir auch klar, dass ich da sicherlich keine „Spitzenzeiten“ laufen würde. Durchkommen war mein großes Ziel. Aber hier nun mal die Strecke, die es zu überwinden galt.

Lilome Life Loves me

Das Gelände war groß und weitläufig, das Anstellen, um seine persönliche Habe abzugeben dauerte ewig, aber meine Schwester – die auch mitgelaufen ist – und ich waren guter Dinge, da wir ja über eine Stunde vor offiziellem Startbeginn dort waren.

Life loves me
Lilome noch guter Dinge

Der Lauf begann mit dem ersten Block A um 9.00 Uhr. Ich war für den Block T eingeteilt und hatte Startzeit 9.40 Uhr. Ausreichend Zeit dachten wir …. bis wir die Kloschlangen vor den Dixy-Klos zu sehen bekamen ….

Hallo, liebe Organisatorinnen: das ist ein FRAUEN-Lauf. Wir wissen doch alle, wie Frauen und Klogänge sind! Okay, es hat auf der Strecke zum Startblock ca. 90 Dixy-Klos gegeben, aber vor jedem sind ca. 15 – 20 Personen angestellt gewesen – und es wird für immer über meinen Horizont gehen, was jemand geschlagene 9 Minuten auf einem DIXY-Klo macht – noch dazu wo es da drinnen weder eine Waschgelegenheit noch eine Spiegel gab  (!) Aber ich hatte natürlich das Glück genau in dieser Schlange anzustehen. Aus dem Grund war ein Erscheinen meiner Person zu der vorgeschriebenen Zeit von 9.00 Uhr in meinem Startblock zum Vergessen. Als ich es endlich um 09.25 Uhr dorthin geschafft hatte – kam ich nicht mehr hinein! Ich durfte mir meinen Block von der Seitenlinie betrachten, den Block T war bereits knackevoll 😀

Doch keine Panik! Da die Blöcke immer bis zur offiziellen Startlinie vorrückten, sobald ein vorderer Block gestartet war, schaffte ich es doch noch in meinen Block und verbrachte die nächsten 20 Minuten mir Frauen anzuschauen – Unmengen von  Frauen!

Hinter mir jede Menge Frauen und vor mir jede Menge Frauen – und irgendwo da gaaaannnzzz weit vorne war die Startlinie. Tja, 35.000 Frauen müssen ja auch irgendwo hin 😉 Aber ich rückte näher und näher (das blaue ist die Startlinie) und dann – ganz pünktlich ging es endlich los!

Über den Lauf selber kann ich nicht viel erzählen – ich lief mein Tempo, was ich als sehr positiv fand und trotz Halskratzen hielt ich ein GUTES Tempo. Doch angenehmes Laufen war das wirklich nicht.  Zuerst wollten sie nach der Startlinie nicht wirklich loslegen, dann fielen die ersten vor einem nach der ersten 500 Metern bereits in Schritt und blockierten die Bahnen – Zick-Zack-Laufen war mehr als einmal notwendig, wenn man einen Zusammenstoß vermeiden wollte – auf der anderen Seite überholten einen die schnelleren aus dem nächsten Block, wischten an einem haarscharf vorbei, um wieder von den Gehern gestoppt zu werden, usw. Mein persönliches gleichmäßiges Tempo zu finden, war echt schwierig. Aber da hat mir mein Training wirklich sehr geholfen. Ich blieb einfach stoisch und kurbelte meine Kilometer hinunter. Nach knapp jeder Kilometergrenze gab es dann immer Bands – vorrangig Trommler – die echt super Stimmung machten und mir immer wieder einen guten Kick gaben. Bei Kilometer 3,5 bin ich dann kurz in Schritt verfallen, um mich ein bissi zu erholen und meine Regenjacke auszuziehen, doch dann ging es zügig bis zum Finish! Und als wir dann in den Zieleinlauf einbogen, da war wirklich eine super Stimmung! Viele Zuschauer waren da, feuerten einen an und zum Schluss flog man nur so ins Ziel. Ich hatte sogar genug Puste um ein Video von meinen letzten Metern während des Laufens zu drehen 😀

Das kann ich euch leider nicht zeigen, da mein Gratis-Status hier bei wordpress Videos nicht unterstützt – aber wenigstens ein Foto kann ich euch präsentieren knapp vor dem Zieleinlauf 😉

Gleich danach bekam man seine Medaille, eine Rose – die ich leider verpasst habe – und Wasser! Gott sei Dank 🙂

Und hier nun das offizielle Ergebnis meines Laufes. Ich habe die Strecke in 40 min 47,5 sec. geschafft mit einem Durchschnitt von 08:09 min / km – und man kann gut sehen, was Adrenalin so alles bewirkt, weil der letzte Kilometer war mein Schnellster! 🙂

Ich bin offiziell 18.652ste geworden 😉

Es war wirklich eine geile Sache und ein tolles Erlebnis und ich möchte es wirklich nicht missen! Und der wunderbare Nebeneffekt: ich kann jetzt gut 25 Minuten durchlaufen und meine Kondi hat sich aber so was von verbessert. Das ist wirklich grandios. Ich habe es zwar nicht geschafft, die 5 km durchzulaufen, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden 🙂 Diese Challenge kann ich mit einem super Gefühl hiermit streichen 😀